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Stachel..ja oder nein!?
Ich hätte ja eher mit dem Einwand gerechnet, dass 10 Plätze nicht genug sind, um sich einen Überblick über Stacheleinsatz in UO zu verschaffen.

Auf keinen Fall sollte man von seinen begrenzten Erfahrungen auf ein, zwei Plätzen einfach so auf den Durchschnitt schliessen. Aber wir haben hier ja bundesweit sehr viele Hundeführer, die schon auf mehreren Plätzen das Training beobachtet haben. Die wissen dann ja, ob sich ihre Erfahrungen eher damit decken, dass der Stachel in UO häufig verwendet wird, oder dass von 50 Hunden alle nur das Gliederhalsband tragen.

Es geht ja auch um Glaubwürdigkeit, wenn man über fragwürdige Praktiken im Hundesport redet. Sonst landet man ganz schnell bei denen, die die im VDH verbotenen E-Geräte nur als Ausstellungsstücke in den Vitrinen von Hundesportlern kennen wollen.
Wenn man darüber reden will, wie sich der Stacheleinsatz und der verbotene E-Geräteeinsatz im Hundesport durch kluge Ausbildung reduzieren lässt, dann darf man nicht heucheln und so tun, als gäbe es das Problem nicht von der Basis bis in die Spitze.
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Ich denke, fast jeder Hundeführer versucht seinen Hund so stressfrei, wie möglich auszubilden. Nun gibt es aber beim Hund, wie auch bei jeder anderen Spezies, verschiedene Charaktere, die selbst bei bester Vorarbeit den Punkt erreichen, wo sie zu testen beginnen. Beim Einen reichen dann sanfte Maßnahmen, der nächste stellt sich darauf.

In meiner Laufbahn als Hundesportler, später dann als AW, hatte ich mit viele verschiedenen Charakteren Hunden und Hundeführern zu tun. Die Zahl derer, die ihre Hunde rein im Zwang, also unter geplanter Schmerzausbildung "auszubilden" ( für mich ein Armutszeugnis), ist seit Jahren in meinem Umfeld auf Null gesunken.

Für mich steht fest, es gibt Hunde, die ohne Stachler ausgebildet werden können, und eben auch den anderen Schlag, wenn auch nicht so häufig.
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Du sprichst einen ganz wichtigen Aspekt an.
Auf der einen Seite könnte es ein UO-Training rein mit schmerzhaftem Zwang mittels Stachel geben. Ich weiss gar nicht, ob es das jemals gegeben hat, dass der Hund rein sowas und nie auch etwas Angenehmes wie z.B. ein Lob bekommen hat. Auf der anderen Seite ein Training, das rein aus Lob besteht und nie auch mal aus unangenehmen Konsequenzen. Bei beiden Extremen halte ich im Ergebnis das Bestehen einer Prüfung für unwahrscheinlich. Ist wohl eher reine Theorie.

In der Praxis geht es doch darum, ob ein Stachel im UO-Training überhaupt nötig ist, denn auch ohne Stachel sind ja unangenehme Konsequenzen möglich mit dem Kettenhalsband, durch Frustration, Nichtbelohnung, Leinenbegrenzung usw.
In welchen UO-Teilübungen, in welchen UO-Situationen ist denn ein Stachel unverzichtbar?
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Milla,'index.php?page=Thread&postID=135046#post135046' schrieb:Den Alltag muss man ja irgendwie bewältigen mit dem Hund. Je nach Hund und Umständen kann da ein Stachel nützlich sein (z.B. Hund am Rad und Katze quert den Weg). Da kann man den Hund mit Stachel vielleicht besser halten als nur am Gliederhalsband. Das dient der Gefahrenabwehr.
Schöne Doppelmoral mit schwacher Argumentation.
Milla,'index.php?page=Thread&postID=135046#post135046' schrieb:Sport muss man nicht bewältigen. Das ist freiwillig. Zumindest für den Hundeführer. Für den Hund sollte es eigentlich auch so sein.
Klar nach einer veganen Mahlzeit und einen tiefen Zug aus der Haschpfeife sitze ich mit meinen besten Freund zusammen.
Möchtest Du Sport machen oder nur einfach mit Big Daddy stoned abhängen. Dann höre ich Stimmen und weiß Bescheid was mein Freund will.
Manchmal höre ich dann noch die Musik von Tetris aber das kennst Du sicherlich.
Milla,'index.php?page=Thread&postID=135046#post135046' schrieb:Leider werden im Hundesporttraining immer noch die im VDH verbotenen Elektrogeräte verwendet.
Wieso leider?
Milla,'index.php?page=Thread&postID=135046#post135046' schrieb:Hier fehlen neben einer tiergerechten ethischen Einstellung der Hundeführer
Merkwürdig, ich habe das Tele anders kennen gelernt und die welche damit umgehen konnten und immer noch können setzen es sehr erfolgreich ein. Zwar nicht in Deutschland aber immerhin.
Aber eins kannst DU glauben, diese Leute haben eine absolut tiergerechte ethische Einstellung zu Hunden.
Eben weil das Tele was in Deutschland verteufelt ist, nicht so eingesetzt wird, wie im Verbot beschrieben.
Das Verbot selber war absurd, leider fehlte uns die Lobby die Peta und andere in meinen Augen perverse Vereine haben.
Milla,'index.php?page=Thread&postID=135046#post135046' schrieb:Letztlich geht es um die ethische Einstellung zum Sportpartner Hund. Da hat sich in den letzten Jahren viel verbessert. Wahrscheinlich wird in einigen Jahren auch vom letzten altmodischen Hundesportler nur noch der Kopf geschüttelt werden, wenn jemand einen Stachel beim Training der Freifolge meint einsetzen zu müssen.
Ja und vielleicht sitzen wir dann zugekifft in Vereinheimen und die Übungsfläche voll gewuchtert weil unsere Hunde keinen Sport mehr wollen. Zur Not ziehen wir noch einen Tierkommunikator hinzu und der befragt die Hunde.

Dirk
Nen Kotlett kann man einfach nicht hart kloppen!
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Hier werden Dinge am Stachel festgemacht, die überhaupt nichts mit dem Hilfsmittel zu tun haben.

Die meisten Hundesportler auf den Hundeplätzen in Deutschland machen einfach nur au OG-Niveau mit ihrem Hund Sport und genügend schonen ihre Hunde, weil sie irgendwelche Wehwehchen haben, die z.B. dem Hürdensprung im Weg stehen. Abgegeben wird der Hund deshalb aber nicht. Die wenigen, die sich von einem ungeeigneten Hund trennen, gehen meist einen vernünftigen Weg und suchen dem Hund einen Dauerplatz, wo er gehegt und gepflegt wird. Natürlich gibt es andere, aber die sind wohl kaum der Durchschnitt der IPO-begeisterten.

Ich bin oft im Ausland unterwegs, allerdings nicht im IPO-Bereich. Da höre ich meist Sprüche wie "Ein arbeitender Hund frisst genauso viel, wie einer der nicht arbeitet", ungeeignete Hunde werden abgegeben. Und ist das für die Hunde wirklich so eine Katastrophe, wenn sie an einem guten Platz landen? Sollten sie stattdessen besser durch eine Ausbildung gezwungen werden, deren Anforderungen sie nicht erfüllen können? Wäre das hundegerechter? Ein Gebrauchshund ist nicht zwangsläufig ein Haustier, er kann auch eher ein Nutztier sein. Nutztiere werden abgeschafft, wenn sie ihren Nutzen nicht mehr erfüllen, eine Milchkuh geht auch nicht in Rente, wenn sie nicht mehr trächtig wird und keine Milch mehr gibt.
Das ist nicht meins, meine Hunde sind meine Schutzbefohlenen, die bei mir bleiben, auch wenn sie Kosten und Mühe verursachen, ich habe einfach jeden einzelnen gern, egal was sie auf dem Platz machen. Aber mit der Einsicht, dass ein Hund die an ihn gestellten Anforderungen nicht erfüllen kann und abgegeben wird, kann ich besser leben als mit Haltern, die ihre Hunde 2 mal die Woche auf den Platz schleifen, obwohl sie die Anforderungen körperlich oder mental nicht erfüllen können, und dort hochgradig belastet und überfordert werden. Aber abgeben geht auch nicht, weil...

Wie man mit einem Hund umgeht und ihn ausbildet ist reine Einstellungssache. Extrem harte Ausbildungsmethoden sehe ich im Ausland regelmäßig, völlig ohne irgendwelche Hilfsmittel.
Schlechte Ausbildung geht mit und ohne Stachel oder Tacker, sehr gute Ausbildung geht auch mit und ohne. Die Qualität der Ausbildung liegt rein beim Menschen und kann nicht an mit oder ohne festgemacht werden.

Und warum sollte man die Ausbildung seines Hundes nicht lenken und vorausplanen können? Man gibt doch sein Hirn nicht beim Betreten des Platzes beim Ausbildungswart ab. Jeder ist verantwortlich für das, was er mit seinem Hund macht. Und wenn etwas nicht gefällt, dann soll der Ausbildungswart doch Schnappatmung bekommen oder einen Kopfstand machen. So lange andere nicht gefährdet werden und der Hund nicht tierschutzrelevant bearbeitet wird, soll er den Weg des Halters begleiten und unterstützen. Und genau das tun die meisten Ausbilder, die den Hundehaltern ihre Freizeit opfern, auf den Plätzen auch. Zumindest wenn man sich die Mühe macht, die eigenen Ideen zu erklären und ein Konzept zu entwickeln (gern mit dem Ausbildungswart zusammen), das Hand und Fuß hat. Nur weil viele irgendwo mit Stachel arbeiten, heißt das nicht, dass man keine Unterstützung bekommt, wenn man es anders macht. Leben und leben lassen, dann klappt das auch. Dank vieler Umzüge konnte ich diese Erfahrung auf ganz vielen Plätzen machen.
Aber meine Meinung ist eh unmaßgeblich, ich bin nur ein kleines Licht auf OG-Ebene, das angeblich im Jogginganzug saufend im Vereinsheim rumhängt, den Hund nur kurz am Stachel auf den Platz zerrt, beim angehen und auch sonst gerne mal kräftig am Stachel reißt und sich nicht um die Bedürfnisse seines Hundes schert.
Klischeedenken ist echt was Großes! Wo bekomme ich jetzt nur son schickes Ballonseidenteil und nen Stachel oder gar Tacker her? Und wie bekomme ich Bier runter, hilft Selbsthypnose zur Geschmacksveränderung? _b_

Gruß
ursus
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klasse ursus :thumbup:
das wäre doch ein tolles schlußwort für diesen thread!

lg doris
[Bild: bannerneuenk.gif]
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Milla,'index.php?page=Thread&postID=135151#post135151' schrieb:
Bine DSH,index.php?page=Thread&postID=135148#post135148' schrieb:ich stehe dazu, dass ich ein Stachelhalsband durchaus im Training (sehr dosiert und punktuell) für diverse Zwecke nutze,

Auch in A und B? Wenn ja, in welchen Übungen und bei welchem Verhalten?


Hallo MIlla,

in A habe ich noch nie ein Stachelhalsband benutzt. Drauf habe ich es aber eigentlich immer. In der UO verwende ich es auch so gut wie nie, schon gar nicht bei den technischen Übungen. Beim älteren Hund kann es schon mal vorkommen, dass ich damit in der Freifolge Aufmerksamkeit einfordere bei "übermächtiger" Ablenkung.

Im SD setze ich es häufiger ein, vorwiegend zur Aktivierung. Manchmal auch zum Sperren. Das heißt aber jetzt nicht, dass ich daran rumzerre bis zum Erbrechen. Es mag dem ein oder anderen komisch vorkommen, aber mir liegt eine ganze Menge an meinen Tieren.

LG

Bine
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Übermächtige Ablenkung: andere Hunde im Training ganz nah am eigenen Hund?
Das ist ja auch etwas steuerbar, indem man z.B. dann eher trainiert unter Prüfungsbedingungen, also anderer Hund nur in Ablage oder zumindest etwas weiter weg.

Ansonsten gilt natürlich: je positiv motivierter der Hund an der UO Zusammenarbeit ist, desto weniger ist er anfällig für Ablenkungen. Das hat natürlich je nach Hund und Geschick des Sportlers seine Grenzen. Wenn einer von beiden nicht so recht für den Sport geeignet ist, sollte das den Einsatz eines Stachels nicht rechtfertigen, denn kein Hund sollte zum Sport gezwungen werden.

Häufig kann man leider beobachten, dass die Basis für die freiwillige positive Aufmerksamkeit nicht richtig erarbeitet wurde und das selbst geschaffene Defizit durch Stacheleinsatz ausgeglichen werden soll.

Da du aber den Stachel in der UO so gut wie nie einsetzt, ist das bestimmt alles im grünen Bereich und sicher nicht gemeint, wenn der Stachel im Sport kritisch hinterfragt wird.
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Hallo Milla,

nee, mit anderen Hunden haben meine Hunde bei der Arbeit eher kein Problem. Ich könnte jetzt auch keine Situation benennen, es ist mit den Jahren wirklich sehr sehr selten geworden. Manchmal denke ich, in der UO habe ich das Teil nur noch aus Gewohnheit drauf, ich weiß es nicht genau. Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich in der UO "ohne alles" arbeiten kann, also ohne Leine. Dann sind die Halsbänder sowieso nur noch "zur Zierde".

LG

Bine
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Da geht es dir nicht anders als den Hunden. Sportler und Hund als Team, das Freude an der freiwilligen Sache hat, ist doch wirklich viel schöner als Herr und Knecht, der als unlustiger Befehlsempfänger immer mal wieder mit Stachel spüren soll, dass er zu gehorchen hat.
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