Das Leistungshundeforum

Normale Version: Fährtengelände, Gülle, Dünger, Pestizide usw.
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Wie haltet ihr das mit oben genannten? Zeitpunkt der Ausbringung ist ja nicht immer exakt zu bestimmen, somit bin ich raus, wenn noch Güllereste zu erkennen oder frische Treckerspuren auf dem Feld sind. Dadurch schränke ich meine Trainingsmöglichkeiten natürlich massiv ein, abder die Gesundheit meines Hundes ist mir wichtiger.
Thema scheint aber die Gemüter zu trennen. Neulich ein TN bei der Prüfung, der etwas angepisst war, da sich ziemlich frische Gülle auf dem Prüfungsgelände befand. Neben der Herausforderung an die Suchleistung besteht ja auch ein gesundheitliches Risiko für den Hund. Mit der Meinung bezgl. Gesundheit waren der TN und ich aber ziemlich allein.

Colonia

Ich möchte Dich dringend bitten, meinen damaligen Themenstart " Ratlos " in der Rubrik " Gesundheit " k o m p l e t t durch zu lesen.
Nur als Feststellung: bei Gülle bin ich inzwischen völlig " humorlos " !!!!
0 - Toleranz, wenn als Prüfungsgelände vorgegeben, ablehnen, Hund zurück ziehen.
Der ganze Mist hat mich viele Kopfschmerzen, Geld, verlorene Trainingszeit gekostet. Wen man dann noch Studien aus Amerika an Spürhunden über die Nasensinnbeeinträchtigung von Spürhunden durch AB - Gabe dazu rechnet, dann wirst Du verstehen, dass ich nach meinen gemachten Erfahrungen da absolut kompromisslos - auch gegenüber einem Veranstalter - agiere, bei Bedarf.
Wenn ich hier beschreiben würde, was es mich an Ausbildungsarbeit gekostet hat, den Hund nach dem völligen Verlust des Nasensinns ( Ursache ziemlich wahrscheinlich Listerien in Gülle ) wieder auf das Level zu führen, dass er am letzten Wochenende auf seiner ersten IGP 3 in A 98 Pt. erzielen konnte, das glaubt keiner. Und - es kann passieren, dass so eine Erkrankung irreversibel ist.
Von daher ohne wenn und aber - nöööö!
Danke dir! Ich hatte damals schon von dir darüber gelesen und war auch daraufhin sehr vorsichtig geworden.
Nur scheint es sich bislang noch nicht flächendeckend verbreitet zu haben, daher hatte ich hier im Forum noch mal nachgefragt ob es "nur " Einzelfälle sind. Mir tat der TN einfach nur leid, weil er so ein Gegenwind bekam. Zudem er die IPOprüfung für die Zulassung brauchte, so ist er notgedrungen und mit Bauchschmerzen gestartet. Da unser Verein der Ausrichter war, habe ich mich im Nachhinein ziemlich unbeliebt gemacht, weil ich die Einzige war, die volles Verständnis für den TN hatte und ein Gelände mit Gülleaustrag als NoGo und tierschutzrelevant bezeichnet habe.
Evtl. ist Gülle ja auch nicht Gülle.
Das ist allerdings für den Außenstehenden nicht feststellbar. Insofern würde ich ebenfalls bei frischer Gülle sehr vorsichtig sein und eher für den Hund entscheiden.

Colonia

Ich sage es noch mal ganz drastisch: man braucht eine Qualli. Ok. Ist ds lebenswichtig für den HF ? Nein. Ist das unter Umständen für den hund sehr gefährlich? Ja ! Interessieren mich dann irgendwelche Vereinsbozen ? Ganz bestimmt nicht !!!!!!!!!! Die Zahlen nicht meinen TA die kaufen mir keinen neuen Hund, wenn der Schaden irreversibel ist.
Heute regt sich jeder " sachkundige " auf, wenn ich mal meinen Hund - wenn es nötig ist - das Alphabet buchstabiere. Tierschutzrechtlich relevant. Aber die Gesundheit des Hundes wg. einer Sportqualli aufs Spiel setzen - arme Geister.

Colonia

Kleiner Nachtrag:
1) Wenn irgendein Funktionär oder " Sportfreund " da mit abwertenden Äußerungen kommt, ist vielleicht mal die Frage - öffentlich - angebracht, welche expliziten Fachkenntnisse derjenige auf diesem Gebiet hat. Als es meinen Hund erwischte, hab ich hautnah erleben dürfen, wie dünn die Kenntislage in dem Bereich ist. Die Erkrankung heißt übrigens " Hyposomie ".Wenn keine Expertise vorhanden, dann einfach mal den Dieter Nuhr zitieren !

2) Ja, Uwe hat da einen wichtigen Ansatz erwähnt. Gülle ist nicht gleich Gülle.
Leider ist es so wie immer: wenn ein Landwirt seine Gülle - widerrechtlich - dazu nutzt, Kadaver, Abborte und ähnliches kostengünstig zu entsorgen, dann wird es " interessant " hinsichtlich gesundheitlichen gefahren für den Hund.
Und ja, auch da hat Uwe recht, das kann man in Prüfungsgelände gar nicht feststellen.

Lange Rede kurzer Sinn - Gülle auf dem Suchgelände: habe die Ehre und Hund zurückziehen. Sollte dann noch ein Dummschwätzer sich aufblasen, kann man auch mal laut und deutlich das Tierschutzgesetz, den Dachverband des Sportlers oder ähnliche Geschütze ansprechen.
Hundesport ist schön, aber nicht auf die Gesundheit meines Sportpartners, meine Haltung.
Ein echtes Problem, Gülle oder wie hier die Überreste aus der Biogasanlage erkennt man ja meist.
Vor Jahren gab es hier exzessiven Einsatz von Glyphosat.
Vor dem Suchen ist mir nichts aufgefallen, aber nach ein paar Tagen war von der Wiese auf der wir intensiv gesucht hatten
nur noch eine braune Fläche übrig auf der dann Getreide eingesät wurde.
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass der Lymphdrüsenkrebs meines Hunde eine Folge dieser intensive Suche auf der behandelten Fläche war.
Zum Glück hat sich der Einsatz von Glyphosat reduziert, aber ich habe mit meinem jetzigen Hund das Suchen komplett aufgegeben, da man es leider nicht mehr an Jahreszeiten festmachen kann wann was auf einer Fläche egal ob Wiese oder Acker ausgebracht wird.
Halt die Augen gut offen und verzichte lieber, wenn du nicht sicher bist das die Fläche ok ist.
Ein sehr guter Kontakt zum Landwirt kann helfen. Ich habe hier das Glück, das sämtliche Flächen die ich zum Fährten benutze, einem einzigen Bsuern sind. Mit ihm halte ich intensiv Kontakt. Ich weiss immer, wo er welche Frucht einsät. Wann er irgendwas auf den Acker oder den Wiesen aufbringt. Und Ende des Jahres gibt es immer eine Kleinigkeit für ihn.
Gülle wird hier keine ausgebracht, dafür aber diese Schlacke der Biogasanlage. Die ist aber auch nicht ungefährlich für Hunde.....

Colonia

Ganz aktuell aus focus online

....Ein Toter und drei Verletzte: Das ist die traurige Bilanz eines Lebensmittelskandals in Hessen. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, haben sich die vier Menschen im Zeitraum Oktober 2021 bis Januar 2022 mit Listeriose infiziert, der Grund seien keimbelastete Lebensmittel......


Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27194-F%C3%A4hrtengel%C3%A4nde-G%C3%BClle-D%C3%BCnger-Pestizide-usw/?postID=193072#post193072 schrieb:Neben der Herausforderung an die Suchleistung besteht ja auch ein gesundheitliches Risiko für den Hund. Mit der Meinung bezgl. Gesundheit waren der TN und ich aber ziemlich allein.
Soviel zur Unbedenklichkeit von Listerien, die sind nämlich die Gefahrenquelle in Gülle und wir fordern dann den intensiv suchenden Hund. So mal für die Verfechter des harten Hundes, der da suchen muss :feuerteufel:
Erko,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27194-F%C3%A4hrtengel%C3%A4nde-G%C3%BClle-D%C3%BCnger-Pestizide-usw/?postID=193088#post193088 schrieb:Ein sehr guter Kontakt zum Landwirt kann helfen. Ich habe hier das Glück, das sämtliche Flächen die ich zum Fährten benutze, einem einzigen Bsuern sind. Mit ihm halte ich intensiv Kontakt.
Mangelnder Kontakt zum Bauern war nicht das Problem.
Wenn ich für eine Prüfung nach passendem Gelände gesucht habe, durften wir wirklich auf jedes Gelände, selbst auf junge Aussaat.
Aber er fand halt nix schlimmes an seinem Dünger oder Pestizid und ihn vor jedem Suche explizit anzusprechen hätte ihn mit Sicherheit fürchterlich genervt und mich auch.
Da mich auch noch nach Jahren die Schuldgefühle wegen der Krebserkrankung meines Hundes nicht losgelassen haben, verzichte ich halt aufs Suchen.
Einzig weggeworfene Leckerchen lassen meine Kleine heute ihre Lust am Suchen nicht komplett vergessen.
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