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Fütterung bei Niereninsuffizienz
#1
Hey,

meine alte Oma (13) hat eine Niereninsuffizienz. Sie bekommt seit 2 Jahren Trockenfutter von Finnern Nierendiät. Eben habe ich mal auf dem Sack die Inhaltsstoffe nachgelesen. Ist eher was für Kaninchen als für Hunder.

Hat jemand einen guten Tip für mich? (das Hills verträgt sie leider gar nicht...)

Gruß Picci
Conny, Acanto und Mrs. Twixel für immer im Herzen!!
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#2
Royal Canin Renal oder Integra, Affinity advance und Eukanuba fallen mir spontan ein.

Aber die haben alle wenig Fleisch drin, sie sind eben sehr proteinreduziert. Affinity hat, meine ich, Ei recht weit vorne in der Deklaration.
Selber füttern wäre eine Alternative. Phosphorreduziert und die Proteinreduktion mäßig, angepasst an die Laborergebnisse.

Grüßle
ursus
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#3
Hallo Ursus,

selber füttern ist auf jeden Fall eine Alternative, aber ich bin mir bei der Umsetzung total unsicher, vor allem auch weil eine Erkrankung vorliegt.

Kann mir dazu jemand Tips geben (also praktisch ein Rezept !!) oder eine Info, wo ich das nachlesen kann?

LG Picci
Conny, Acanto und Mrs. Twixel für immer im Herzen!!
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#4
Hi,

das Problem bei proteinreduzierten Futtern ist meist, dass es meist einfach nur wenig Fleisch, dafür aber viel Getreide enthält.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei Nierenproblemen eine Diät aus hochverdaulichem magerem Muskelfleisch und ein wenig Blättermagen von guter Verträglichkeit und guter Akzeptanz ist. Protein von hoher Verdaulichkeit und bester Qualität belastet die Nieren weniger als das viele Getreidezeugs.

LG

Bine
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#5
Danke Bine!
Sprich mit deinem TA wieviel Protein dein Hund pro kg und Tag bekommen darf. Dann kannst du auch frisch füttern. Futter sollte halt die gewünschte Proteinmenge enthalten und Phosphatarm sein. Viele Barf -Shops bieten gezielte Ernährungsberatung an .....
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#6
Hallo Picci,

zum Selbstversorgen gibt es zahlreiche Ansätze. Mit welchen Informationen man sich wohl und sicher fühlt, das ist ein Typfrage.

BARF für Senioren von Swanie Simon kostet nur 5 Euro und enthält grobe Eckdaten und Faustformeln. Da wird keine Wissenschaft aus der Ernährung gemacht.

Teuer und richtig gut, aber sehr wissenschaftlich: Meyer/Zentek "Ernährung des Hundes". Kann in vielen Büchereien ausgeliehen oder über die Fernleihe bestellt werden, wichtige Seiten kann man auch kopieren. Damit fühle ich mich zum Beispiel sehr gut beraten.
Meinen alten Herren habe ich mit fettem Schweinefleisch (zur Sicherheit gekocht), Pansen, Innereien in Minimengen, Tapiokamehl (Allergiker Weizen/Reis) und Calciumcitrat über mehrere Jahre gut ernährt bekommen.
Eine junge Hündin von uns hat eine chronische Niereninsuffizienz nach überstandener Leptospirose. Sie bekommt sehr wenig hochwertiges Fleisch und Fisch dazu viele Kohlenhydrate und Vitamine und Mineralstoffe als Zusatz. Sie verträgt nicht genug Fett, um das Gewicht zu halten.

Die Uni München bietet eine Ernährungsberatung an, keine Ahnung wie glücklich man mit deren Rezepten wird. Wir haben immer selbst gerechnet und dann geschaut, wie sich der Hund selbst und seine Werte entwickeln. Bei Bedarf passt man eben an.

Royal Canin stellt hier Rezepte vor: http://www.royal-canin.de/hund/enzyklopa...heitsfall/

Grüßle
ursus
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#7
Meyer/Zentek haben im "Ernährung des Hundes - Grundlagen Fütterungspraxis Diätetik" ein sehr gutes Kapitel zu dem Thema, wenn man selber füttern möchte. Ist allerdings die Frage, ob man die 60€ investieren möchte, wenn man akut nur 5 Seiten von den insgesamt 304 braucht.
LG Raphaela

The Problem is not the Problem. The Problem is your attitude about the Problem.
Captain Jack Sparrow
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#8
Die Frage ist doch, wenn der Hund in diesem Alter das bisherige Futter seit 2 Jahren verträgt - warum umstellen ???


mfg Heinz
-
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#9
Hallo zusammen,

beim Menschen heisst es normal:

proteinarm
phosphatarm ( leider in Fleisch und Fisch enthalten )
caliumarm ( leider in Gemüse und Vollkorn enthalten )
neutral sind eher Nudeln und Reis

... gilt das bei Hunden im gleichen Mass nur mit anderen Tages-Werten natürlich ?
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#10
Theoretisch gilt das auch bei Hunden.

Es ist eben wie bei Menschen aus, dass Blutwerte und Krankheitsverlauf die Ernährung bestimmen.

Bei milden Formen mit nur leicht verminderter Nierenfunktion reicht es bei Menschen beispielsweise meist, die Proteinzufuhr auf ein normales Maß zu senken. Ähnliches gilt auch bei Hunden, in den meisten Fällen liegt die Proteinzufuhr unnötig hoch. Eine Entlastung ist bereits mit einer angepassten Versorgung mit hochwertigem Protein möglich. Je nach Blutwerten und Befinden kann das bereits ausreichen. Ansonsten muss eben weiter reduziert werden, die Literatur hilft da wirklich weiter.

Phosphatarm ist für Selbstversorger, die Knochen geben, besonders einfach zu erreichen. Knochen ersetzen erreicht bereits viel.

Ein Proteinmangel darf nicht entstehen, Energiemangel ist häufig. Das trifft auf Mensch und Tier zu.
Die verschiedenen Fertigfutter sind definitiv nicht schlecht. Aber bei besonders schlechten Werten ist Mensch wie Tier übel, das Wohlbefinden und damit der Appetit sind stark eingeschränkt. Dann sind selbst zubereitete Rationen oft einfach viel attraktiver als das Fertigfutter.
Daher haben wir halt selbst gerechnet und probiert. Es hat sehr gut geklappt. Der alte Rüde starb an Krebs und die junge Hündin hält seit 2 Jahren ihre Werte stabil, ist dünn aber muskulös und sehr fit. Trotzdem würde ich mir nun nicht zutrauen, jemandem anderem die Rationen für seinen Hund zu berechnen. Hilfreich ist es definitiv, wenn der eigene Tierarzt der Ernährung in Eigenregie nicht vollkommen ablehnend gegenübersteht.

Grüßle
ursus
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