28-09-2012, 21:09
Liebe Forumsgemeinde,
warum ich hier wieder auftauche, nachdem ich mich vor einiger Zeit verabschiedet hatte, ist ein für mich persönlich sehr trauriger Anlass: Mein Rüde Antago leidet aller Voraussicht nach an degenerativer Myelopathie. Es handelt sich hierbei um eine tödlich verlaufende Erkrankung, deren Auftreten im Genpool durch strenge Zuchtselektion vermeidbar ist. Deshalb poste ich das hier, in der Hoffnung, viele Züchter dazu bewegen zu können, einen Gentest durchführen zu lassen, bevor sie ihre Tiere in der Zucht einsetzen.
Zu unserer Geschichte: Mein Rüde war eigentlich in recht guter Verfassung und ich bin regelmäßig mit ihm Joggen gegangen. Vor einem Jahr wurde er etwas lustloser, was das Laufen betrifft. Bluttest, Herzuntersuchungen etc. folgten, aber es war nichts Dramatisches. Es wurde auch einmal eine Autoimmunerkrankung (Metatarsale Fisteln) festgestellt, was sich jedoch gut behandeln ließ und keinen Erklärungsansatz für die mangelnde Lauffreude bot. 5 - 6 km wollte er ja noch Joggen und ich habe mir das dann mit seinen 8 Jahren erklärt - manch gehen ja auch früher aufs Altenteil. Vor einem Dreivierteljahr lief er nicht mehr ganz so klar. Eine Vorstellung beim Tierarzt ergab, dies sei Einbildung, der Hund laufe super. Der Besuch bei einer Tierärztin, die dann auf Osteopathie spezialisiert war, half doch zahlreiche Blockaden zu beseitigen, was das Laufen wiederum erheblich verbesserte. Ihr fiel jedoch eine schlaffe und leicht abgebaute Muskulatur an den Hinterläufen auf. Die Krallen waren mittlerweile leicht abgeschliffen. Der Tierarzt riet zu vermehrtem Training. Als das nicht half, dachte ich an beginnende cauda equina und stellte Antago in der Tierklinik Bretzenheim bei Dr. Höner vor, der auch schon unsere Hündin mit großem Erfolg operiert hatte. Wir hatten einen CT und OP-Termin und ich musste nach der Untersuchung verzweifelt und unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Dr. Höher stellte die Diagnose "Degenerative Myeolopathie", eine Erkrankung des Nervengewebes im Rückenmark, bei der die die Nerven umhüllende Myelinscheide allmählich untergeht und somit eine Reizübertragung auf die Muskulatur zunehmend eingeschränkt möglich wird bis es zu einer vollständigen Lähmung kommt. Die Erkrankung ist am ehesten mit Multipler Sklerose im Humanbereich vergleichbar und zeigt sich ganz ähnlich wie ALS. Es gibt keine Heilung und der Verlauf kann relativ zügig (1 Monat) aber auch langsam (1 Jahr oder länger) von statten gehen. Physiotherapie und Akupunktur können den Verlauf etwas bremsen.
Natürlich wollte ich das nicht so ganz wahrhaben und habe viel darüber gelesen. Da habe ich entdeckt, dass die Krankheit rein genetisch ist und nur auftreten kann, wenn Vater und Mutter Träger der entsprechenden Gene sind. Laboklin bietet den Test an. Er kostet etwa 60 Euro, für Züchter ist er etwas günstiger.
Die Testung ergab leider, das Antago zu 100 Prozent Träger der Gene ist. Die Diagnose kann sicher nur gestellt werden, wenn Nervengewebe untersucht wird. Bezeichnend ist aber, dass der Hund kaum noch Schmerzempfindungen im hinteren Rückenbereich hat. Antago hat noch Schmerzempfindungen, wie die Physiotherapeutin festgestellt hat. Ich habe ihn dann erneut in der Klinik vorgestellt. Hier lautete die Einschätzung dann, dass er wohl an CES und DM leide, eine Op aber nicht lohne, da dies nur noch seine Lebensqualität vermindere, aber keinen durchschlagenden Erfolg bringe. Gäbe es einen nur geringen Zweifel, hätte die Klinik sicherlich die für CT und OP anfallenden Kosten in Höhe von ca. 1.800,00 eingesteckt. Trotzdem bin ich in 14 Tagen erneut dort.
Mein Appell an alle Züchter: Lasst eure Zuchttiere testen, bevor ihr sie in der Zucht einsetzt - es kostet nur 60 Euro und erspart ggf. viel Elend. Dies ist kein Vorwurf an irgendjemanden, der das nicht getan hat. Diese Möglichkeit ist recht neu und hat es früher nicht gegeben! Also bitte nicht falsch verstehen!
Helmut Dillmann
warum ich hier wieder auftauche, nachdem ich mich vor einiger Zeit verabschiedet hatte, ist ein für mich persönlich sehr trauriger Anlass: Mein Rüde Antago leidet aller Voraussicht nach an degenerativer Myelopathie. Es handelt sich hierbei um eine tödlich verlaufende Erkrankung, deren Auftreten im Genpool durch strenge Zuchtselektion vermeidbar ist. Deshalb poste ich das hier, in der Hoffnung, viele Züchter dazu bewegen zu können, einen Gentest durchführen zu lassen, bevor sie ihre Tiere in der Zucht einsetzen.
Zu unserer Geschichte: Mein Rüde war eigentlich in recht guter Verfassung und ich bin regelmäßig mit ihm Joggen gegangen. Vor einem Jahr wurde er etwas lustloser, was das Laufen betrifft. Bluttest, Herzuntersuchungen etc. folgten, aber es war nichts Dramatisches. Es wurde auch einmal eine Autoimmunerkrankung (Metatarsale Fisteln) festgestellt, was sich jedoch gut behandeln ließ und keinen Erklärungsansatz für die mangelnde Lauffreude bot. 5 - 6 km wollte er ja noch Joggen und ich habe mir das dann mit seinen 8 Jahren erklärt - manch gehen ja auch früher aufs Altenteil. Vor einem Dreivierteljahr lief er nicht mehr ganz so klar. Eine Vorstellung beim Tierarzt ergab, dies sei Einbildung, der Hund laufe super. Der Besuch bei einer Tierärztin, die dann auf Osteopathie spezialisiert war, half doch zahlreiche Blockaden zu beseitigen, was das Laufen wiederum erheblich verbesserte. Ihr fiel jedoch eine schlaffe und leicht abgebaute Muskulatur an den Hinterläufen auf. Die Krallen waren mittlerweile leicht abgeschliffen. Der Tierarzt riet zu vermehrtem Training. Als das nicht half, dachte ich an beginnende cauda equina und stellte Antago in der Tierklinik Bretzenheim bei Dr. Höner vor, der auch schon unsere Hündin mit großem Erfolg operiert hatte. Wir hatten einen CT und OP-Termin und ich musste nach der Untersuchung verzweifelt und unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Dr. Höher stellte die Diagnose "Degenerative Myeolopathie", eine Erkrankung des Nervengewebes im Rückenmark, bei der die die Nerven umhüllende Myelinscheide allmählich untergeht und somit eine Reizübertragung auf die Muskulatur zunehmend eingeschränkt möglich wird bis es zu einer vollständigen Lähmung kommt. Die Erkrankung ist am ehesten mit Multipler Sklerose im Humanbereich vergleichbar und zeigt sich ganz ähnlich wie ALS. Es gibt keine Heilung und der Verlauf kann relativ zügig (1 Monat) aber auch langsam (1 Jahr oder länger) von statten gehen. Physiotherapie und Akupunktur können den Verlauf etwas bremsen.
Natürlich wollte ich das nicht so ganz wahrhaben und habe viel darüber gelesen. Da habe ich entdeckt, dass die Krankheit rein genetisch ist und nur auftreten kann, wenn Vater und Mutter Träger der entsprechenden Gene sind. Laboklin bietet den Test an. Er kostet etwa 60 Euro, für Züchter ist er etwas günstiger.
Die Testung ergab leider, das Antago zu 100 Prozent Träger der Gene ist. Die Diagnose kann sicher nur gestellt werden, wenn Nervengewebe untersucht wird. Bezeichnend ist aber, dass der Hund kaum noch Schmerzempfindungen im hinteren Rückenbereich hat. Antago hat noch Schmerzempfindungen, wie die Physiotherapeutin festgestellt hat. Ich habe ihn dann erneut in der Klinik vorgestellt. Hier lautete die Einschätzung dann, dass er wohl an CES und DM leide, eine Op aber nicht lohne, da dies nur noch seine Lebensqualität vermindere, aber keinen durchschlagenden Erfolg bringe. Gäbe es einen nur geringen Zweifel, hätte die Klinik sicherlich die für CT und OP anfallenden Kosten in Höhe von ca. 1.800,00 eingesteckt. Trotzdem bin ich in 14 Tagen erneut dort.
Mein Appell an alle Züchter: Lasst eure Zuchttiere testen, bevor ihr sie in der Zucht einsetzt - es kostet nur 60 Euro und erspart ggf. viel Elend. Dies ist kein Vorwurf an irgendjemanden, der das nicht getan hat. Diese Möglichkeit ist recht neu und hat es früher nicht gegeben! Also bitte nicht falsch verstehen!
Helmut Dillmann