14-02-2012, 15:02
Hallo,
leider musste ich gestern meinen fast 18-jährigen Hund einschläfern lassen. ;( ;( Diese traurige Situation kennt ja hier leider jeder... :frown:
Aus diesem Anlass heraus, frage ich mich, wann eurer Meinung nach der richtige Zeitpunkt für die Euthanasie gekommen ist.
Unser Hund war alt und hat seinen Leben gelebt, er konnte keine Treppen mehr gehen und war auch sonst nur noch langsam unterwegs. Er war unglaublich abgemagert und hatte eine hochgradige Muskelatrophie, dazu war er demenzkrank und orientierungslos und bekam 3 verschieden Herztabletten sowie Tabletten gegen seine Schilddrüsenunterfunktion. Andererseits hatte er keine Schmerzen, fraß noch sehr gut und durch die Demenz hatte man nicht unbedigt den Eindruck, der Hund leide. Für mich persönlich ein Grenzfall, wenngleich die TÄin meinte, der Zeitpunkt sei jetzt gut gewählt und man hätte ihn auch schon vor Monaten einschläfern lassen können.
Nach welchen Kriterien entscheidet ihr ganz persönlich, wenn der Zeitpunkt gekommen ist? Sind Schmerzen das Kriterium? Gibt es überhaupt irgendwelche Kriterien? Ist es richtig, ein Tier erst dann einzuschläfern, wenn es objektiv betrachtet leidet oder nicht eigentlich besser, den Tod herbeizuführen, bevor dieser Zustand eintritt?
Kann man überhaupt den richtigen Zeitpunkt treffen oder gibt es diesen gar nicht, weil wir in diesem Punkt auf Grund unserer emotionalen Beziehung zum Tier nie eine rein sachliche Entscheidung treffen können?
Letztlich resultiert die Tatsache, dass unsere Hunde bei insgesamt immer besserer Gesundheit immer älter werden ja aus den Segnungen der modernen Tiermedizin. Inzwischen ist hier ja fast alles praktizierbar, was auch in der Humanmedizin möglich ist.
Auch hier stellt sich die Frage, welche Behandlungsmaßnahmen ihr an einem Hund durchführen lassen würdet und welche nicht?
Auch hier wieder am Beispiel meines Hundes: er erkrankte mit 12 Jahren an einem Darmtumor, den wir insgesamt 3 mal im Tiergesundheitszentrum Grußendorf operieren ließen. Mit 13,5 Jahren hörte der Tumor auf, zu rezidivieren und der Hund konnte noch 5 weitere Jahre ein sehr lebenswertes Leben führen.
Im Rückblick haben sich diese OPs im Interesse des Tieres also absolut gelohnt und ich würde immer wieder so entscheiden. Was aber wäre gewesen, wenn eine vierte, fünfte oder sechste OP nötig geworden wäre? Inzwischen bietet das TGZ Grußendorf, wie ich auf der HP gesehen habe, auch Chemos für Hunde an. Ob ich das dem Hund damals hätte zumuten wollen, bezweifele ich.
Wie seht ihr das?
Macht ihr euch auch Überlegungen, dass es ethisch problematisch sein könnte, einem alten oder auch einem jungen Hund eine medizinische Behandlung angedeihen zu lassen, die sich viele Menschen anderswo oder auch hierzulande niemals leisten könnten? Oder tendiert ihr eher zur Meinung, dass sich Menschen, die so denken, besser gar kein Haustier anschaffen sollten?
Kurzum: wo verläuft für euch ganz persönlich die Grenze der modernen Veterinärmedizin? Gibt es eine überhaupt eine Grenze? Wer sollte diese Grenze definieren?
LG
Nina
leider musste ich gestern meinen fast 18-jährigen Hund einschläfern lassen. ;( ;( Diese traurige Situation kennt ja hier leider jeder... :frown:
Aus diesem Anlass heraus, frage ich mich, wann eurer Meinung nach der richtige Zeitpunkt für die Euthanasie gekommen ist.
Unser Hund war alt und hat seinen Leben gelebt, er konnte keine Treppen mehr gehen und war auch sonst nur noch langsam unterwegs. Er war unglaublich abgemagert und hatte eine hochgradige Muskelatrophie, dazu war er demenzkrank und orientierungslos und bekam 3 verschieden Herztabletten sowie Tabletten gegen seine Schilddrüsenunterfunktion. Andererseits hatte er keine Schmerzen, fraß noch sehr gut und durch die Demenz hatte man nicht unbedigt den Eindruck, der Hund leide. Für mich persönlich ein Grenzfall, wenngleich die TÄin meinte, der Zeitpunkt sei jetzt gut gewählt und man hätte ihn auch schon vor Monaten einschläfern lassen können.
Nach welchen Kriterien entscheidet ihr ganz persönlich, wenn der Zeitpunkt gekommen ist? Sind Schmerzen das Kriterium? Gibt es überhaupt irgendwelche Kriterien? Ist es richtig, ein Tier erst dann einzuschläfern, wenn es objektiv betrachtet leidet oder nicht eigentlich besser, den Tod herbeizuführen, bevor dieser Zustand eintritt?
Kann man überhaupt den richtigen Zeitpunkt treffen oder gibt es diesen gar nicht, weil wir in diesem Punkt auf Grund unserer emotionalen Beziehung zum Tier nie eine rein sachliche Entscheidung treffen können?
Letztlich resultiert die Tatsache, dass unsere Hunde bei insgesamt immer besserer Gesundheit immer älter werden ja aus den Segnungen der modernen Tiermedizin. Inzwischen ist hier ja fast alles praktizierbar, was auch in der Humanmedizin möglich ist.
Auch hier stellt sich die Frage, welche Behandlungsmaßnahmen ihr an einem Hund durchführen lassen würdet und welche nicht?
Auch hier wieder am Beispiel meines Hundes: er erkrankte mit 12 Jahren an einem Darmtumor, den wir insgesamt 3 mal im Tiergesundheitszentrum Grußendorf operieren ließen. Mit 13,5 Jahren hörte der Tumor auf, zu rezidivieren und der Hund konnte noch 5 weitere Jahre ein sehr lebenswertes Leben führen.
Im Rückblick haben sich diese OPs im Interesse des Tieres also absolut gelohnt und ich würde immer wieder so entscheiden. Was aber wäre gewesen, wenn eine vierte, fünfte oder sechste OP nötig geworden wäre? Inzwischen bietet das TGZ Grußendorf, wie ich auf der HP gesehen habe, auch Chemos für Hunde an. Ob ich das dem Hund damals hätte zumuten wollen, bezweifele ich.
Wie seht ihr das?
Macht ihr euch auch Überlegungen, dass es ethisch problematisch sein könnte, einem alten oder auch einem jungen Hund eine medizinische Behandlung angedeihen zu lassen, die sich viele Menschen anderswo oder auch hierzulande niemals leisten könnten? Oder tendiert ihr eher zur Meinung, dass sich Menschen, die so denken, besser gar kein Haustier anschaffen sollten?
Kurzum: wo verläuft für euch ganz persönlich die Grenze der modernen Veterinärmedizin? Gibt es eine überhaupt eine Grenze? Wer sollte diese Grenze definieren?
LG
Nina
All great dogs, like all great men work because they have to, but because they want to action is their chief medium of happiness.


