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Verbot von Stachelhalsband und die neue TierSchHuVO
#91
Bine,
es geht mir nicht um das Einzelbeispiel.

Es geht mir um das Pauschalurteil, dass niemand sehen will, wie man gut erzogene Hunde erzeugt.

Diese Aussage impliziert ja, dass Erziehung nicht vorzeigbar ist, weil dort Verhalten nur über Zwang erzeugt wird.

Und ja, vielfach siehst Du es, nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Straße, wo der HF keinen Bezug zu seinem Hund bekommt. Und die Maßnahmen, die dann die Oma mit dem Aufhängen des Yorkshires an der Flexi macht, was sich nicht von dem Aufhängen des Hundes an der Halsung im Sport unterscheidet, ja, das will keiner sehen.

Denn am Ende kommt die nächst Ecke, wo die Oma den Hund an der Flexi aufhängt, oder der nächste SD, wo der Hund wieder aufgehängt wird.

Und das passiert tagtäglich und immer wieder.

Gutes Beispiel hier: Fahrradfahrer sind schuld, Frauen sind schuld, weil sie ihre Binden durch die Gegend werfen und der Hund einfach nicht anders kann als Räder jagen und Frauen in den Schritt näseln… immer die andern, immer das Umfeld.

Und gerne her mit den Dislikes.



Gruß Reinhard
Schön mal vor der eigenen Tür kehren...
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#92
Was mich wirklich stört sind die Extreme in Deutschland. Entweder Schwarz oder Weiss...grau geht nicht. Vor Jahrzehnten gab es Hunde, die massiv misshandelt worden sind oder Mischlingswelpen wurden in der Regentonne/Güllegrube entsorgt. Alles miterlebt und ich bin heilfroh das diese Zeiten vorbei sind. Es ist ein Gebot der Menschenwürde mit der Kreatur sorgsam umzugehen. Aber immer wenn ich Grenzen setze, egal ob Mensch oder Tier und das Wesen am Ausleben eines Befürfnisses hindere, wird es ein Problem geben. Und ich zweifel, das so ein Problem ausschließlich durch positive Bestätigung gelöst wird. Dazu kommt, das gute Hunde über eine Hartnäckigkeit im Verfolgen von Zielen verfügen sollten. Ob man die durch Kekse werfen davon abbringt ?
Strafen können unterschiedlich durchgeführt werden. Psychischer Druck kann für einen sensiblen Hund eine Quälerei sein. Vor allem wenn Handlungsalternativen fehlen. Und wenn ich körperliche Einwirkungen komplett verbiete, wird auf diese Schiene ausgewichen. Nicht wirklich tierschutzkonform.

Schau dir doch mal die jungen Menschen an....in einer Gesellschaft gross geworden, in der körperliche Gewalt verpönt ist. Und nun...ist alles gut? Nö....nun geht es auf die psychische Ebene (Mobbing, ...etc.) oder in die Illegalität und dann wird da richtig drauf gehauen.
Auch da sehe ich viele Verbote, aber keine im Alltag praktizierbare Lösungen. Allein gelassen sind sie.

Der Verbot des Stachels ist zwar nicht der Untergang des Abendlandes, aber ich befürchte eine richtungsweisende Tendenz. Und die geht in Richtung Blütenweiss.....Erziehung mit Feenstaub. Und das ist nun mal völliger Quatsch.....aber seit die Politiker in einer Pandemie ihre "Kompetenzen" gezeigt haben....halte ich alles für möglich.
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#93
Ich denke, dass Du da etwas sehr wichtiges ansprichst. Und ich meine nicht Schwarz/weiß/grau, auch nicht das Grenzen setzen bei dem Ausleben von Bedürfnissen von Mensch und Tier und dem Problemen damit.

Sondern ein, wie ich finde, ein tolles Attribut, welches aus Deiner Sicht, und auch aus meiner, einen guten Hund ausmacht.

Hartnäckigkeit und Ausdauer ein Ziel zu verfolgen. Das braucht es für einen Hund, der sich in Aufgabenbereichen bewegt, die mehr sind als Gesellschafter und Sozialpartner-Ersatz.

Und da trennt sich auch der sportlich, jagdlich oder dienstlich geführte Hund von Labradoodle und Co. (wobei diese ja nicht unbedingt weniger hartnäckig sein müssen).

Dieses Attribut ist meiner Ansicht nach das, was uns Menschen auf die Probe stellt. Anders als der Hund, der uns ständig beobachtet, stehen wir selbst mit unserer Inkonsequenz dem entgegen. Und das macht die Lücken auf, die sich mit Keksen nicht schließen lassen.

Und je nach Typ Hund fällt dann ein Unterbrechen von variabel bestätigten unerwünschtem Verhalten und ein Alternativangebot schwer oder ist nicht mehr möglich.

Und dann kommt eben ein -Hör auf damit- auch ohne Alternative zum Tragen. Auch das ist, klassisch konditioniert, bei meinem Hund etabliert. Also nichts mit Keksen werfen.

Das -Hör auf damit- sollte aber so etabliert sein, dass der Hund wirklich die Sinnlosigkeit eines weiteres Versuches einsieht und nachhaltig davon abläßt.

Schafft man das nicht, dann weicht sich das auf und man erzeugt sich eben selbst den „Berserker“, den man aber meint von seiner Veranlagung, seiner Genetik vor sich zu haben, und den man ohne diese Mittel nicht in Funktion stellen kann. ( und dann komme ich mal zu den ständigen massiven Einwirkungen z.B. in den Beißarbeiten, wo sich in jeder Trainingsarbeit das gleiche Problem immer wieder stellt, mit Voraussage. Der Hund hat einfach gelernt gegenzuhalten lohnt sich, der -Strafreiz- kehrt sich zum Aktivierungszwang)

Aber, ehrenhalber, natürlich gibt es genetische Berserker, und für manche Aufgabenbereiche braucht es die auch. Um so wichtiger ist hier eben die Totalkontrolle… Nicht beim Hund, sondern bei dem, der ihn durch die Aufgaben führen muss.

Mag sein, dass der eine oder andere das als Geschwafel abtut. Aber wenn man genau hinsieht, bei anderen oder auch bei sich selbst, sind manche Sachen vielfach hausgemacht. Und ich schließe mich da überhaupt nicht aus.

Gruß Reinhard
Schön mal vor der eigenen Tür kehren...
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#94
Man muss immer mitbedenken, dass die Politik, vor dem Anspruch, Tierschutz verbessern zu sollen und da auch vor Wahlen etwas vorzuweisen zu haben, vor einem großen Dilemma steht: Da, wo unsere Gesellschaft ein strukturellen Problem mit dem Tierschutz hat, weil massenhafte Tierquälerei im Sinne mächtiger Interessen und der eingespielten Lebensstile der meisten Menschen ist, möchte Politik die ökonomischen Interessen schützen und also auch den Erhalt der Quälerei, oder Veränderungen daran, die echte Opfer von vielen fordern würden, verlangsamen, so gut es eben geht. Also müssen für den Tierschutz kleinere, partikularere Verbesserungen gefunden werden, die gleichwohl einen Symbolwert aufweisen, der Wähler anspricht. Und da finden sich im Laufe der Jahrzehnte, was Hunde betrifft so einige Projekte dieser Art: Kupierverbot, E-Gerät-Verbot, Einschränkungen des Auslands-Welpenhandels, jetzt ein Stachelverbot ... Um nicht missverstanden zu werden: Ich finde Einiges davon sogar gut, aber von der Tierquälerei der ökonomisch motivierten Massentierhaltung, die am ganz großen Rad der Grausamkeiten dreht, lenkt das alles natürlich ab und SOLL es ablenken.
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#95
das "Stachelverbot" wurde ja während der Sitzung des Bundesrates gar nicht erwähnt. Auch sonst war das kaum ein Thema. Das Verbot ist da durch Lobbyisten reingekommen und klammheimlich mit beschlossen worden.
Das Hauptthema war je eher der Tiertransport von Nutztieren und da fiel dann das Verbot gar nicht auf.
Welche Ausschüsse haben sich denn da in Vorfeld mit welchen Personen oder Gruppen abgestimmt?
Bye Uwe
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#96
Von Massentierhaltung abgesehen, ich wohne im Dorf: Kleinbauern haben Kühe im Stall stehen, die ihr Leben lang angekettet bleiben. Ein Bauer trieb seine Miniherde an meinem Haus vorbei auf die Weide im Sommer. Als sein Sohn übernahm, durften die Kühe nicht mehr raus. "Zu viel Aufwand".
Schweine in der Stallbucht, die sehen bis zum Transport nie Sonnenlicht und kriegen Panik wenn sich jemand nähert. Aber mit dem Tierwohl-Label werden Gewissen beruhigt, denn "es wird ja was getan".
sorry, off topic
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#97
Recht hast Du ja und ja, es muss bei der Tierhaltung und beim Transport etwas getan werden.
Bye Uwe
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#98
In einer zivilisierten Umwelt hätte ich mit meinem Hund kaum ein Zehntel der Probleme und brauchte nicht weiter nachzudenken.
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#99
Folgender Antrag ist heute auf der RSV Homepage veröffentlicht worden.


Angehängte Dateien
.pdf   MV_VDH_2021_Antrag.pdf_2063069339.pdf (Größe: 273,73 KB / Downloads: 123)
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Lennard,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=191777#post191777 schrieb:Folgender Antrag ist heute auf der RSV Homepage veröffentlicht worden.
so etwas, oder ähnliches, hätte ich persönlich auch von anderen Gebrauchshundzuchtvereinen erwartet…..
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