Wir leben natürlich in einer Gesellschaft mit absoluter Ehrlichkeit. Es gibt ein Buch von Ulrich Wickert: "Der Ehrliche..."
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Dumbledore,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192518#post192518 schrieb:stimmt, wie naiv von mir. Ich hatte kurz gedacht, dass Regeln und Ehrlichkeit im SV und im Hundesport etwas gelten. Mein Fehler… Wer ist wirklich ehrlich im Leben? Wer schummelt nicht 3 km mehr Weg auf die Steuererklärung, wer beschwert sich wenn der Verkäufer zu viel Wechselgeld raus gibt? , wer Wer fährt immer 50, wer hat kein Taschenmesser in der Hose?
Regeln müssen nachvollziehbar sein wie die 30km/h am Kindergarten...aber nicht die 60km/h mitten im Wald! Nicht umsonst gibt es allein in Deutschland Millonen von Bußgeldbescheiden wegen Schnellfahrens (weil alle ehrlich sind), Millionen von illegalen Migranten, permanente Gesetzbrechung durch Politiker und hohe Beamte (manche werden erwischt und dann BK oder kommen in die EU)...
Ich bin für ehrlich, aber ich muss es verstehen und einsehen....
Und im Sport gilt das der bessere gewinnt...in welchem Sport gibt es Ehrlichkeit? Ab und zu erwischt man mal einen Dopingsünder, Schummler usw....aber es hällt sich in Grenzen, oder?
Seien wir beide mal ehrlich...Hundeausbildung ohne Zwänge ist unmöglich
Sören,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192520#post192520 schrieb:Ja,
das ist echt ein Phänomen.... Hundesport ist die einzige, mir bekannte Sportart, bei der bekennende Regelbrecher ausgebuchte Seminare geben und als Vorbilder gelten.
Kenne keine andere Sportart, bei der das so ausgeprägt der Fall ist. Na ja...Lance Armstrong und einige andere haben durch ihren "geschummelten" erfolg weit mehr verdient als alle Hundetrainer zusammmen! Geschummelt wurde im Sport seit dem ersten Tag...man muss sich nur nicht erwischen lassen
beste Grüße
Uwe
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doghunter,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192522#post192522 schrieb:Ich bin für ehrlich, aber ich muss es verstehen und einsehen.... Wenn man mir ein solches Verbot als Tierschutz verkaufen will, muss man wir erklären warum man folgendes nicht sofort und unverzüglich ebenfalls ändert
1. Nutzviehhaltung auf engem Raum (Schweine, Hühner, Rinder nur noch draußen auf der Weide) - aber das kostet ja Wählerstimmen und Parteienspenden
2. Transport von Schlachtvieh über 30 km - aber das kostet ja Wählerstimmen und Parteienspenden
3. Verbot von Schächtung - aber das kostet ja Wählerstimmen und Parteienspenden und ist nicht woke
4. Verbot von Sattel / Gebiss / Sporen, Gerte beim Reisport - aber das kostet ja Wählerstimmen und Parteienspenden
5. Industrielle Schlachtung - aber das kostet ja Wählerstimmen und Parteienspenden
dann sehe ich da es um Tierwohl geht, nicht um Schikane einer Minderheit
beste Grüße
Uwe
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doghunter,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192522#post192522 schrieb:Na ja...Lance Armstrong und einige andere haben durch ihren "geschummelten" erfolg weit mehr verdient als alle Hundetrainer zusammmen! Geschummelt wurde im Sport seit dem ersten Tag...man muss sich nur nicht erwischen lassen Sehr schönes Beispiel....
Lance Armstrong wurde, nachdem der Betrug aufgeflogen war, sofort aus dem Verband ausgeschlossen, wurde innerhalb des Radsports geächtet und kein Radsportler würde ihn als Vorbild nennen.
Das trifft auf nahezu alle Sportler über alle Sportarten hinweg zu, die sich nicht an die Regeln gehalten bzw. bewusst dagegen verstoßen hat.
Denkst Du, dass irgendein Leistungssportler dafür beklatscht wird, wenn er öffentlich bzw. auf Seminaren Anleitungen für offensichtliche Schummeleien und Regelverstöße gibt? Denkst Du wirklich, dass solche Sportler dann noch Vorbilder wären? Egal ob jetzt im Radsport, im Fußball oder beim Boxen, etc. pp..
Regelverstöße werden geächtet, Sportler die dabei erwischt werden, werden gesperrt und niemand würde sich freiwillig mit denen öffentlich zeigen bzw. diese als Vorbilder nennen.
Im Hundesport gibt es auf Video dokumentierte Regelverstöße und trotzdem werden diesen Leuten auf Seminaren die Türen eingerannt und sie werden als Vorbilder gesehen.
Das ist der Unterschied.... es gibt in unserem Sport kein Bekenntnis zur Regelkonformität. Es gibt keine "Sportlichkeit"... denn Sport und ein sportlicher Vergleich macht nur Sinn, wenn es ein Bekenntnis zu einem Regelwerk gibt, was für alle gilt. Ansonsten ist ein Vergleichskampf völlig sinnlos.
Oder denkst Du, Fußball wäre interessant, wenn für eine der beiden Mannschaften die Abseitsregel gilt und für die andere nicht? Das würde doch den sportlichen Wettkampf absolut unattraktiv machen.
Viele Grüße
Sören
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Sören,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192524#post192524 schrieb:Im Hundesport gibt es auf Video dokumentierte Regelverstöße und trotzdem werden diesen Leuten auf Seminaren die Türen eingerannt und sie werden als Vorbilder gesehen. aber sind es dann nicht diejenigen, die zu den Seminaren hingehen?
Warum ist dies so?
Frage: haben da evtl. die Verbände nichts zu bieten?
Antwort:Ja, die Verbände haben da m.E. nichts zu bieten
Bye Uwe
doghunter,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192522#post192522 schrieb:Seien wir beide mal ehrlich...Hundeausbildung ohne Zwänge ist unmöglich Sören,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192524#post192524 schrieb:es gibt in unserem Sport kein Bekenntnis zur Regelkonformitä Vielleicht liegt hier ja des Pudels Kern:
die Regeln, also das aktuelle Tierschutzrecht in Bezug auf Hunde, gibt etwas vor , dem Doghunter sagt, das geht so nicht ( nach meinem Verständnis fachlich richtig ) und Sören meint, man muss sich dran halten, weil es sonst unsportlich ist ( aber wahrscheinlich schlecht praktikabel - siehe oben )
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Ich empfinde die Gesetzgebung zum Thema Tierschutz insgesamt als völlig an der Realität vorbei. Mal abgesehen von der Massentierhaltung, den Tiertransporten und so weiter - es gibt nirgendwo in der Natur Erziehung ohne Strafe. Überall wird Fehlverhalten geahndet, weil es im Ernstfall zur Gefahr für die Gruppe werden kann.
Erziehung oder Ausbildung ganz ohne negative Einwirkung ist eine Utopie. Meiner Meinung nach bei Hunden UND bei Kindern. Sogar meine Katzen mussten das Krallen wetzen am Sofa unterlassen, weil ihnen sonst im Zweifel etwas um die Ohren flog. Sie haben auf freundliche Bitten und langatmige Erklärungen einfach nicht reagiert.
Und wenn ich sehe, wie viele völlig überforderte, weil ohne echte Grenzen und Orientierungshilfen gehaltene, Hunde bei uns im Laden aus und ein gehen, dann blutet mir das Herz. Leckekzeme, aufgekaute Pfoten und vieles mehr sind oftmals die Folge.
Aber unser Problem ist meiner Meinung doch auch zu einem erheblichen Teil selbst gemachtes Leiden. Wo tierschutzrelevante Ausbildung in Vereinen nicht geahndet wird, darf man sich nicht wundern, wenn das eben dann der Gesetzgeber übernimmt. Und es ist schon so - gerade die Ausbilder/HF, die keine oder wenig Hemmungen haben auch mit massiver Gewalteinwirkung ihr Ziel zu erreichen, sind oft die, die am meisten hofiert werden und denen vereinsintern keine Konsequenzen drohen.
Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass auch nur einer der Ausbildungsskandale, die es im Netz ja doch vereinzelt gab, im SV zu irgendwelchen Konsequenzen geführt hat. Ganz im Gegenteil...
LG
Bine
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Colonia,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192526#post192526 schrieb:doghunter,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192522#post192522 schrieb:Seien wir beide mal ehrlich...Hundeausbildung ohne Zwänge ist unmöglich Sören,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192524#post192524 schrieb:es gibt in unserem Sport kein Bekenntnis zur Regelkonformitä Vielleicht liegt hier ja des Pudels Kern:die Regeln, also das aktuelle Tierschutzrecht in Bezug auf Hunde, gibt etwas vor , dem Doghunter sagt, das geht so nicht ( nach meinem Verständnis fachlich richtig ) und Sören meint, man muss sich dran halten, weil es sonst unsportlich ist ( aber wahrscheinlich schlecht praktikabel - siehe oben ) Hallo Burkhard,
wo siehst Du den Widerspruch? Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass Hundeausbildung ohne Zwänge möglich ist. Interpretiere nicht Dinge da rein, die ich nicht geschrieben habe.
Ich bin kein Traumtänzer und habe genug Hunde zu Prüfungen und Meisterschaften gebracht und bei keinem ging das zwanglos.
Was mich aber stört, ist dieses Gleichnis Zwang = Stachelhalsband. Da wird hier der Untergang des Abendlandes beschworen, weil da gerade das "liebste Spielzeug" weggenommen wurde.
Wenn diese These stimmt, dann müsste es ja in Österreich, der Schweiz und in ganz Skandinavien nur unerzogene und ungeregelte Hunde geben und Hundesport sollte dort gänzlich ausgestorben sein. Dem ist aber nicht so. Und gerade aus meinen mehrfach gemachten Beobachtungen in Schweden kann ich sagen: Die machen da sehr wohl eine gute Ausbildung und gerade die Schweden sind, zumindest nach meiner Beobachtung und Wahrnehmung, sehr regelkonform unterwegs. Da siehst Du kein verbotenes Zeug an den Hundehälsen.... und ein Stachelhalsband bekommst du da schon seit Jahren nicht mehr irgendwo im Laden bzw. ist das dort sehr eindeutig verboten.
Und nein, die bilden auch nicht zwanglos aus.... aber in vielen Bereichen wesentlich vorausschauender und kleinteiliger. Die arbeiten bereits prophylaktisch gegen Probleme in der Ausbildung, bevor die so groß geworden sind, dass sie nur noch mit Hilfsmitteln lösbar erscheinen.
Ist eine völlig andere Art des Sports... und ja, nun kann man natürlich sagen: Wo steht denn Schweden im internationalen Wettkampf gegenüber Deutschland? Ja.... meistens in den Platzierungen dahinter. Aber da sind wir dann wieder beim Thema "Ehrenkodex"... denn was sind Erfolge wert, wenn sie nur mit Regelverstößen zu erzielen sind? Meiner Meinung nach gar nichts....
Viele Grüße
Sören
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Na ja.....Vorbilder entstehen ja nicht aufgrund von Misserfolgen in Prüfungen. D.h.jemand der sich bewusst gegen Regelverstöße entscheidet wird durch Prüfungserfolge belohnt. Lerntheorie funktioniert auch bei uns. Ein Verhalten was positiv bestätigt wird, wird häufiger gezeigt. Und wenn der Erfolg von Gruppenmitgliedern als solcher wahrgenommen wird, sorgt er für Nachahmung. Lernen am Modell. Wenn ich das Verhalten abstellen möchte muss die positive Bestätigung wegfallen. Nach einem gewissen Löschungstrotz wird sich das Verhalten ausschleichen. D.h...Pruefungssperre, Verbandsausschluss etc. wären da schon die richtigen Wege. Aber auch da benötigt man, wie in der Hundeausbildung, Konsequenz.
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Axlla,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=192529#post192529 schrieb:Na ja.....Vorbilder entstehen ja nicht aufgrund von Misserfolgen in Prüfungen. D.h.jemand der sich bewusst gegen Regelverstöße entscheidet wird durch Prüfungserfolge belohnt. Lerntheorie funktioniert auch bei uns. Ein Verhalten was positiv bestätigt wird, wird häufiger gezeigt. Und wenn der Erfolg von Gruppenmitgliedern als solcher wahrgenommen wird, sorgt er für Nachahmung. Lernen am Modell. Wenn ich das Verhalten abstellen möchte muss die positive Bestätigung wegfallen. Nach einem gewissen Löschungstrotz wird sich das Verhalten ausschleichen. D.h...Pruefungssperre, Verbandsausschluss etc. wären da schon die richtigen Wege. Aber auch da benötigt man, wie in der Hundeausbildung, Konsequenz. Hallo,
ich würde das gar nicht mal auf die Kontrollgremien schieben. Warum ist Doping im Sport geächtet? Das findet niemand gut und niemand würde sich hinstellen und Doping verteidigen oder als eine "gute Sache" verkaufen bzw. die ertappten Doping-Sportler als seine Vorbilder bezeichnen.
Daher ist dieses "offensive Doping", was im Spitzensport vor 20 Jahren noch Standard war, heutzutage eher eine unbedeutende Randerscheinung. Warum ist das so? Nicht, weil es Doping-Kontrollen gibt.
Der Grund ist, dass die "Cleanen Sportler" massiv gegen dieses Doping stehen und sich für eine Ächtung stark machen. Wenn sich ein Sportler hinstellt (z. B. Radrennfahrer oder Skiläufer) und sagt, dass er es ablehnt, eine Leistungssteigerung mit unerlaubten Substanzen zu erreichen und er nur auf ehrliches Training setzt, und er gleichzeitig alle verurteilt, die sowas benutzen, dann wird er von allen beklatscht... sowohl von Zuschauern wie auch von seinen Sports-Kollegen aus der Szene.
Stellt sich ein Hundesportler hin und sagt, er verzichtet auf E-Gerät und Stachel und verurteilt alle, die das trotz Verbot einsetzen, dann wird er als "weichgespülter Wattewerfer" abgestempelt, der sowieso zu doof ist geradeaus zu laufen und der noch nie einen "richtigen, echten Hund" am Band hatte.
Das ist der Unterschied in den Sportarten.....
Viele Grüße
Sören
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