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Faehrten im Schnee?
#11
Man kann Jagdhunde, Lawinenhunde oder die im Winter Futter suchenden Wölfe ganz sicher nicht mit unserer Fährtenhundausbildung vergleichen. Denn die Erstgenannten stöbern mehr - ganz sicher drücken sie nicht die ganze Zeit ihre Nasen bis auf wenige mm herunter, wo sie damit auch oft eine Menge Schneekristalle einatmen.

Bei extremen Bedingungen würde ich daher nicht im Schnee suchen, jedenfalls nicht auf Dauer und sehr lange.

Aber hin und wieder eine Schneefährte macht ihnen sicher nicht gleich etwas.

Ich persönlich sehe nur keinen Sinn darin, bei mir ist im Winter Fährtenpause. Wer fährten mag, sollte in der Tat nur auf bereits begangenem Gelände fährten um die Augensuche zu verhindern.

@ Antje:
Zitat:Schneefährten sind vom Geruchsbild her leicht für den Hund.

Wie kommst Du darauf? Die Frage ist neutral gemeint.

Wenn der Schnee nur so hoch liegt, daß man den Boden erreicht und dort eine Bodenverletzung oder Verletzung der ohnehin fauligen Pflanzenteile erreicht, sehe ich das ja ein. Was aber ist bei echten Schneefährten, wo jeder Fußabdruck noch 20, 30 cm oberhalb jeglicher Vegatation endet, was sollte da riechen?
Gruß Bettina

"Wer etwas erreichen will, sucht Wege. Wer entschuldigen will, sucht Gründe."
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#12
Fährten im Schnee, warum nicht?

Natürlich kommt es auch einwenig auf die Höhe der Schneelage an. Gerade mal bedeckt, ist sicher ok, mit vielen Verleitungen, super.
Ich habe automatisch eine Zwangspause, spätestens im Januar, Februar, Kniehoch und höher.

Ich kann auch nicht immer in frischgemähter Wiese suchen, da gibt es Zeiten, da sehe ich meine eigene Spur in der Wiese genausogut wie im Schnee. Außerdem hat der Hund einen anderen Blickwinkel, er sieht dadurch die Fährte gar nicht so deutlich wie wir!?
Gerade im Frühjahr ist das Fährtengelände auf den Prüfungen oft kniehoch!
Ich trainiere dann mit viel Futter, damit er die Nase möglichst immer tief nimmt.

Ich denke knüppelhart gefrorener Boden ist bei -10 Grad ein echtes Problem.

Ich habe auch Jagdhunde geführt und da geht es bei jedem Wetter zur Nachsuche, klar suchen Jagdhunde nicht Schritt für Schritt. Aber meine haben erst zu stöbern angefangen, wenn sie Probleme hatten die Spur zu halten, ansonsten Schritt für Schritt. Soviel anders ist das doch garnicht, verliert ein SchH die Fährte sollte er sich doch auch einsuchen, anden Winkeln kreist er, findet die Fährte und es geht weiter. Klar, das sollte nicht passieren, aber wenn, muss der Hund doch lernen in der Prüfung seinen Fehler selbst zu korriegieren, da kann ich ihm doch auch nur sehr bedingt helfen. Anders haben es meine Jagdhunde auch nicht gemacht. (Schweißarbeit, Arbeit an der Leine nach angeschossenem Wild, kein aufstöbern von Wild in der Dickung. Das sind zwei ganz verschiedene Arbeiten.)

Ich ziehe die Fährtensaison etwas hinaus, indem ich auch im Wald fährte. Da fängt der Wald, den Schnee ab ich, habe viel längere Zeit auf "freiem" Boden. Oder ich habe Strecken mit etwas Schnee und dann wieder ohne.
Ich kenne viele, die gegen das Suchen im Wald sind, aber warum nicht?

Viele Grüße
Christiane
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie ihr es gerne hättet.
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#13
@ Bettina,

es gibt stöberhunde, die stöbern. :-), die werden dann bei drück- und bewegungsjagden als stöberhunde eingesetzt.

und es gibt andere jagdhunde, die suchen fährten, meistens schweissfährten.

wir haben einen jagdlich geführten DD, der hier im hochgebirge gezielt auf nachsuchen eingesetzt wird und da ist nix vom stöbern zu merken. wir hätten ihn auch nicht gerne als stöberhund. wer einen JGH führt, weiss um die anstrengende arbeit des fährtens. es sind lange fährten, 24 stunden liegezeit, etc.

natürlich geht er ab und an mal von den fährten ab, aber welches nachzusuchende stück wild geht nen geraden weg. :-)



bei jagdprüfungen soll der hund, genau wie beim SchH, die fährte nicht verlassen und zielstrebig suchen.



wir haben noch eine junge mali-hündin (die zusätzlich zur schh auch noch jagdlich geführt wird) und die profitiert von den jagdlichen fährten, egal ob schweiss- oder futterfährten.

da geht nix mit sicht, da muss sie die nase einsetzen. auch im schnee und schnee-fährten sind keine schlechte sache.

wobei hier bei uns die schneelage recht hoch ist, wir leben auf knapp 1.300 meter höhe (achso, seit gestern schneits). aber ich verlagere das fährtensuchen dann immer in den wald. nasenarbeit ist da pflicht. :-) sag ich ihr immer. lol



gruss

Seven
Man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhles zulegen.
Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen.

In diesem Sinne............... einen schönen Tag.

Gruss
Seven
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#14
Zitat:wobei hier bei uns die schneelage recht hoch ist, wir leben auf knapp 1.300 meter höhe (achso, seit gestern schneits). aber ich verlagere das fährtensuchen dann immer in den wald. nasenarbeit ist da pflicht. :-) sag ich ihr immer. lol


Auf das hier kann ich mich einstellen.
http://www.blog.danamccall.com/?p=159

[Bild: snowhouses.jpg]

Also wenn man Pech hat, wird man komplett eingeschneit. Da ist auch nichts mit drei vier mal drueber suchen weil es kontinuirlich Schneit.

Der Lake Ontario zieht sehr viel Schnee an und ich hab keine Ahnung ob man unter diesen Konditionen ueberhaupt raus zum suchen kann. Da werd ich mich aber am besten mit S&R (search & rescue) in Verbindung setzen und schauen wie die bei so einem Wetter trainieren. Will die kleine ja sowieso noch im RH Bereich mitausbilden.
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#15
ja charisma,

bei uns sinds auch leicht mal 3-4 meter schnee hier oben. deswegen dann bischen richtung tal mit der gondel und in den wald. dann gehts schon. und S & R ist nicht schlecht. bei uns ists dann die skiwacht. :-)), bzw. ski-patrol.



Seven
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Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen.

In diesem Sinne............... einen schönen Tag.

Gruss
Seven
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#16
@ Seven

Da kennt sich endlich mal jemand aus!
Es gibt eben Stöberarbeit und Schweissarbeit. Ein himmelweiter Unterschied. Schweissfährte, ist wie eine SchH Fährte, wird auch in den Prüfungen fast genauso gerichtet.
Stöberarbeit ist was ganz anderes.


Ein Jagdhund kann das ganz klar unterscheiden!
Also kann das auch ein DSH. Ich kenne einige FH 2 Fährter, Bundes FH, die lassen ihren DSH auch ab und an mal nach einem Ball stöbern, macht eben Gaudi.
Diese Hunde wissen genau, wann sie suchen und wann sie stöbern müssen, dürfen.

Wir kommen da aber vielleicht etwas vom Thema weg.

Grüße
Christiane
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie ihr es gerne hättet.
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#17
@christiane,

stimmt. kommen wir wirklich möglicherweise etwas weit vom thema ab.

wie ich das so heraus lese, kennst du dich auch aus. :-)

dann weisst ja auch, dass die meisten jagdhunde nicht so gern als stöberhunde eingesetzt werden. denn dann stöbern sie immer und das soll ja nicht sein. drum gibts ja stöberhunde. :-)



ich kann -wie gesagt- nur sagen, dass ich das fährten der jagdhunde-ausbildung als wichtig für meine schh-mali hündin erachte. sie lernt lange und lang liegende fährten. das kann ich für den schh-bereich nur als vorteil ansehen.

denn die schh-fährten sind - im vergleich zu jagdlichen fährten - verschwindend kurz. und auch die liegezeiten sind ein "pipifax" im schh-bereich.

würde ich allerdings im schnee, schweissfährten legen dann würde sie sicherlich mit dem auge suchen. -lol-

da gehts mit leckerli und am ende liegt ein stück wild. und auch im schnee sucht ein hund gut. kann ich aus erfahrung sagen (damit meine ich meinen mali und nicht meinen drahthaar, denn der sucht eh genial).



um also auf das ausgangs-thema zurück zu kommen: suchen im schnee ist nicht das schlechteste. generell ist suchen ausserhalb der schh-norm nicht das schlechteste. sucht mal mit euren hunden im wald, da lernen die, dass die nase zu gebrauchen ist.



Seven
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Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen.

In diesem Sinne............... einen schönen Tag.

Gruss
Seven
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#18
Also wir gehen auch im Winter Suchen! Natürlich nicht mehr bei Schnee der Höher ist als unsere Schuhe! Mit Sichtverlauf haben wir keine Probleme, unsere Hunde sind nach dem Schnee wieder gut auf normale Fährten um zu stellen.
Und im Frost gehen wir auch. Ich habe letztes Jahr kurz vor Weihnachten eine Quali in FH2 gemacht. Es waren minus 16 Grad! Die kurze Wiese war Steinhart gefroren, die Fährte hat 4 Stunden gelegen, Verleitungen gab es durch einen Spaziergänger, der mit seinem Hund durch die Fährte ging und Ball spielte. etwa 40 Minuten vor Ansatz.
Und es ging trotzdem, wir haben 94 Punkte für unsere Arbeit bekommen.
Allerdings habe ich noch nie in meinem Leben so bei einer Prüfung gefroren!
LG Silke
Das kostbarste Vermächtnis eines Hundes, ist die Spur, die seine Liebe in unserem Herzen zurückgelassen hat.


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#19
Ein ganz langjähriger Freund (Jahrzehnte) ist Ausbilder der sog. "Mantrailer" oder "Patfinder" Hunde bei der Polizei in NRW. Seine Info. Man weiß noch nicht so genau, wie viele einzelne Moleküle ein Hund braucht um eine Fährte zu halten. Der derzeitige Stand ist, das sie wahrscheinlich unter 10 Moleküle brauchen. In den Siebzigern gab es Versuche, wie weit Hunde Fährten von ein ander unterscheiden können. Man kam auch eine Zahl. Fährten, die im Abstand von 3 Minuten gelegt wurden, kann ein Hund problemlos unterscheiden. Weiter gings. Jetzt für Frau Balters. Im Test wurde deutlich, das Hunde problemlos den Eigengeruch des Fährtenlegers richen können. Und zwar durch die Gummistiefel. Die Frage nach dem, was Hunde denn im Schnee überhaupt riechen können, halte damit für mehr als beantwortet. Noch etwas zum Abschluß. Würden Schneekristalle in irgend einer Form die Nase beeinträchtigen, hätten Polarwölfe sicher längst verschließbare Nasenlöcher wie Kamele oder Robben. Ham se nich, brauchen se auch nich. Immerhin reden wir hier von Windgeschwindigkeiten um die 200 Km/h bei 45 Grad Minus.



Abschließend. Meine kleine "Alaska" wird mit spätestens 10 Wochen ihre erste Fährte suchen und ich werde nie wagen, ein schlechtes Ergebnis mit den ja so schwierigen Bedingungen zurecht zu lügen.



Jo, _b_
Die Wahrheit anderer ist alle mal interessanter als die eigene. Die kennt man ja schon!
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#20
"Frau Balters", herrlich, so hat mich in einem Forum noch nie Jemand genannt _b_

@ atje oder Jo, laß doch Deine persönlichen Animositäten, ist ja fürchterlich nervig, wir sind doch nicht im Kindergarten.

Es mag sein daß ein Spitzenhund nur 10 Geruchsmoleküle benötigt um eine Fährte zu halten. Ich wage es aber zu bezweifeln, daß das Gros der Sporthunde auf einem derart hohen Ausbildungsstand sind. Insofern bleibt mein Zweifel galube ich berechtigt, ob ein normaler Fährtenhund auf einer ausschließlich ohne Bodenverletzung im Schnee gelegten Fährte in der Lage ist, diese geruchlich zu verfolgen.

Die Ausgangsfrage war "gute oder schlechte Idee", und nicht "zu was ist ein Tophund unter Extrembedingungen in der Lage".
Gruß Bettina

"Wer etwas erreichen will, sucht Wege. Wer entschuldigen will, sucht Gründe."
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