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CES
#11
Ohne jetzt hier aus der Ferne etwas in Abrede stellen zu wollen: Eine CES treffsicher, insbesondere im Hinblick auf die Schwere der Ausprägung, diagnostizieren zu können, verlangt mehr als eine Röntgenuntersuchung.

Ich hatte mit meinem Rüden im Alter von 7 Jahren erstmalig, mitten in der intensiven Vorbereitung zur LGA, ein Lahmheitsproblem (also der Hund, ich sowieso) und habe anschliessend einen ganzen Tag bei der Dr. Gödde (hier in Bayern sowas wie der Wirbelsäulenpapst) zugebracht, der eine ganze Batterie von Tests und auch ein CT gemacht hat. Nach 10 Stunden hatte ich dann ein wirklich valides Ergebnis, eine Entscheidungsgrundlage.

Leider ist der Weg zu einer solchen Diagnose lang, aufwendig und teuer. Deswegen wird zur Zeit auch nur der ÜW freiwillig untersucht um zumindest einzuschränken. Aber das ist nur Statistik, nicht Medizin.

Kimmy, Du solltest Dich eventuell mal an einen Spezialisten für Wirbelsäulenerkrankungen wenden um wirklich zu wissen was los ist.
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#12
Wer seinem Hund alles mögliche an Zusatzstoffen in der Wachstumsphase gibt ...

Gesendet von meinem SM-G390F mit Tapatalk
SVSTB
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#13
Die Aufnahmen wurden eigentlich von einer Orthopädin gemacht, welche das Bild auch ausgewertet hat. Und ihre Aussage war schon dahingehend, dass es angeboren ist.
Überlastet? Sport habe ich nie übermäßig gemacht. Auch nie zu sehr Ballspiele, ect. da er ja zum jagen neigt. Zerrspiele auch nicht zu wild.
Falsch gefüttert? Gut, die ersten Jahre habe ich teilgebarft. Doch nicht *Pie mal Daumen*.
Zuviel Zusatzstoffe? Im Grunde genommen sind die *Mittelchen* nicht dazu geeignet, Skeletterkrankungen hervorzurufen.
Und ich war oftmals beim TA, gerade, als er jung war und ein Junghund. Doch dann war es ja eine *Knochenhautentzündung* ect.
Er wurde ja auch HD und ED geröngt mit 18 Monaten. Es ist einfach nur traurig.

MfG,
Kimmy
Er
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#14
CES ist ein sehr komplexes Thema. Natürlich gibt es dafür genetische Faktoren. Aber halt auch Umweltfaktoren. Z.B. können auch Tumore oder eine virale Infektion Ursache für ein CES sein.

In wie weit die Genetik eine Rolle spielt, daran forscht man sein vielen Jahren. U.a. hat sich der SV maßgeblich an diesen Studien beteiligt. Eine erste in die Praxis umsetzbare Erkenntnis daraus ist die Geschichte mit den Übergangswirbeln, und die Empfehlung Hunde mit Grad 2 und 3 nicht in die Zucht zu nehmen. Aber welche Gene genau für die Bildung dieser Übergangswirbel zuständig sind, und ob der relativ weit verbreitete Übergangswirbel Grad 1 genetisch irgend etwas mit dem Grad 2 und 3 zu tun hat, das weiß man derzeit noch nicht.

Wie gesagt, die Umweltfaktoren sind in Bezug auf CES halt auch nicht zu unterschätzen. Das fängt mit den Krallen des Hundes an, die in vielen Fällen viel zu lang sind, so dass die Ballen beim Laufen nicht richtig abrollen können. Dadurch läuft der Hund "unnormal", was sich längerfristig negativ auf den gesamten Skelettapparat auswirken kann. Muskelverspannungen, Muskelblockaden, "schiefes" Laufen, verschobene Wirbel... Das wird ein Kreislauf. Auch einzelne "versprungene" Knöchelchen der Pfote können derartige Auswirkungen haben. Und das geht weiter über die Haltungsbedingungen eines Hundes (z.B. spielt es eine Rolle wie ein Zwinger gebaut ist), die Transportbedingungen im Fahrzeug, die Helferarbeit im Verein usw. Von daher gibt es neben den Fällen genetisch bedingter CES auch Fälle von erworbenem CES. Bzw. Fälle, in denen zu einer genetischen Disposition noch Umweltbedingungen kommen, die die Entstehung eines CES begünstigen.

Unter'm Strich ist das aber für den betroffenen Hund egal. Für den zählr nur dass er richtig untersucht wird, und dass durch eine Differenzialdiagnose andere mögliche Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden können.
"Ich kann mir die Welt ohne Idioten und Gauner nicht vorstellen."

Mark Twain
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#15
Danke, Antje! Das war eine sachliche Antwort. Das macht mir das Thema verständlicher.

MfG,
Kimmy
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#16
Grundsätzlich ist es wirklich schwer aus züchterischer Sicht großflächig Veränderungen herbeizurufen, das geht nur in einem größeren Zeitrahmen und vor allem nur wenn ein Umdenken bei Züchter UND Käufern stattfindet.

Wir haben da nicht auf unseren Zuchtverband gewartet oder das es Pflicht wird, sondern wir haben aus eigner Verantwortung herraus, unsere Bonnie damals ED röntghen lassen, alle Kinder von Ihr, die bei uns geblieben sind, sind HD/ED und Rücken (Übergangswirbel) untersucht worden. Das war vor allen teuer, aber wir haben das alles beim Hauptröntghen abgearbeitet, so das wenigstens nur eine Betäubung auf den Hund einwirkt.

Weil wir es einfach wissen wollten für uns, für den Sport und die Zucht.

Und heute, ...es ist immernoch schwer, Züchter zur finden, die die Rückenproblematik wirklich in Ihre eigne Verantwortung mit übernommen haben und es wirklich über Genaerationen verfolgen und auch bei Ihrer Zucht als Auswahlkriterium benutzen,...da bin ich zum Beispiel fündig geworden in Österreich... 8) lg an Treff und Ossi :thumbsup:
[Bild: Zwinger-von-der-schwarzen-B.jpg]
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#17
Stimmt Claudia.
Es gibt gute Züchter, die weitaus mehr ihre Hunde testen lassen, als vom Verband vorgeschrieben.
Leider gibt es auch viele Züchter, die nur das machen, was Pflicht ist.
Es gibt sogar solche, die trotz DM/DM getesteten Deckrüden, Hündinnen zur Zucht einsetzen, die selber DM/N getestet sind......Aussage des 'Züchters' dazu:
Es interessiert mich nicht, das die Welpen später an DM erkranken können. Diese Krankheit tritt erst ab etwa 7 Jahre auf.....da bin ich dann eh aus der Gewährleistung raus. Ausserdem sind so alte Hunde eh wertlos. Nicht mehr für Sport und Zucht zu gebrauchen.......
Solche Aussagen machen sprachlos.
Klar muss ich da nicht kaufen.....
Aber es kaufen auch viele Leute Hunde, die noch nicht viel Ahnung haben......
Das kostbarste Vermächtnis eines Hundes, ist die Spur, die seine Liebe in unserem Herzen zurückgelassen hat.


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#18
Tssscha, genau so eine Meinung habe ich aus dem "Hochzuchtlager" auch schon mehrfach erhalten. "Was interessiert mich das? Nach der Hauptzuchtschau ist der Hund eh verkauft, so alt wird bei mir keiner...".

Ich sehe aber hier auch die Welpenkäufer in der Pflicht. Jeder erhält den Hund, den er verdient! Meistens jedenfalls... Vor allem mit den "Schnäppchen-Käufern" habe ich diesbezüglich überhaupt kein Mitgefühl. Wer sich vor dem Kauf eines Welpen nicht vernünftig informiert, der darf hinterher auch nicht meckern dass er an den falschen Züchter geraten ist. Heute ist es so einfach wie nie zuvor sich über rassetypische Krankheiten zu informieren.
"Ich kann mir die Welt ohne Idioten und Gauner nicht vorstellen."

Mark Twain
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#19
Hallo Claudia,
schön, dass Du *die Fahne hochhältst*. Ich freue mich, dass es Züchter/innen gibt, welche die Verantwortung übernehmen.
Ich wünschte, dass ein Umdenken stattfinden würde, da sowohl die betroffenen Hunde, wie auch Menschen darunter leiden.
Doch aus meiner Sicht wird sich nur dann etwas ändern, wenn die Verbände nicht einzgig auf zuverlässige Untersuchungen bestehen, sondern auch, dass betroffene Hunde aus der Zucht ausgeschlossen werden.

MfG,
Kimmy
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#20
Leider herrscht oftmals das gleichgültige Denken und Handeln über die Verantwortung, welche *normalerweise* Basis für eine gesunde Zucht wäre.
Und Kunden wissen nicht um dieses Problem. Mir was z.B diese Problematik nicht bewusst. HD-ED ja. Herzfehler? Ja! Hauterkrankungen? Ja.
Doch CES? Kannte ich nicht.
Deshalb können sich Welpenkäufer nicht wirklich schützen. Deshalb wären die Verbände gefordert.......

MfG,
Kimmy
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