15-07-2021, 19:07
doghunter,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=191812#post191812 schrieb:Hallo Uwe,Sören,'http://www.leistungshundeforum.de/index.php/Thread/27107-Verbot-von-Stachelhalsband/?postID=191811#post191811 schrieb:Beim Hobby-Hundesport, wo es um Punkte und Prüfungen geht, wo aber weder die Existenz des Hundes dran hängt, noch irgendein "ernster Hintergrund" besteht, wird die Argumentationslage schon dünn....Dann sollte aber auch der Profireiter ohne Gerte und Sporen untwegs sein, der Fussballer barfuss spielen, genau wie der Sprinter und Marathonläufer. Formel 1 und jeglicher Motorsport verboten werden...alles zurück zum guten!
der Vergleich hinkt. Die Zeiten ändern sich und damit auch der Umgang mit dem Tier und die Haltung dazu. Wenn wir unseren Sport noch in 10 oder 20 Jahren betreiben wollen, dann müssen wir auf solche Dinge verzichten. Es gibt diesen Spruch: "Man muss mit der Zeit gehen, oder man geht mit der Zeit".
Wir können das jetzt alles gut oder schlecht finden oder darüber lamentieren, Tatsache ist aber: Ein Stachelhalsband bei einer sportlichen Freizeitbeschäftigung findet bei 95% aller Hundehalter und wahrscheinlich generell aller Menschen, egal ob sie einen Hund haben oder nicht, keinerlei Akzeptanz. Das kannst Du auch nicht argumentieren, da wir ja nun nachweislich auch ohne Stachelhalsband unsere Hunde ausbilden können. Es geht ja. Ich kenne diverse Hunde, die auf Meisterschaften gelaufen sind, und die nie etwas anderes als die PO-konforme Kette getragen haben.
Wie gesagt: Bei Alltagserziehung und bei entgleister Ausbildung sehe ich das anders. Hier müssen unter Umständen klare Blockaden gesetzt werden und auch mal klar korrigiert werden. Auch was den Diensthundebereich angeht. Hier müssen die Hunde funktionieren und da steht etwas mehr auf dem Spiel, als dass sie eine Prüfung nicht bestehen. In diesen Bereichen sehe ich das Verbot des Stachelhalsbandes schon als Problem.
Aber in unserem Sport? Ich bitte Dich.... es geht doch ohne. Sicherlich müssen sich Methoden ändern und auch gewisse Ansichten über das "Aufmachen" von Hunden mit Arbeiten im "roten Bereich", also Hunde, die trieblich teilweise bewusst so überzogen werden, dass anders nicht mehr reglementiert werden kann. Aber das sind doch alles vermeidbare Probleme. Wenn ich einen Welpen habe und ich versuche von Anfang an mit vorausschauender Ausbildung und kleinteiligem Training mit so wenig Korrekturen wie möglich zu arbeiten, dann gelingt das doch meistens.
Wir beschweren uns immer über "Tierschützer" und "Peta" und "Gegner von Hundesport", andererseits liefern wir ihnen aber auch ständig eine Steilvorlage nach der anderen. Warum? Wieso machen wir uns bewusst angreifbar? Das Problem dieser Leute ist doch zumeist nicht, dass der Hund im Schutzdienst in einen Ärmel beißt... das Problem sind die Methoden und die Hilfsmittel. Das ist die Steilvorlage, die wir den Gegnern unseres Sports bieten... warum lassen wir das nicht einfach?
Tierwohl und Tierschutz kommt immer mehr in das Bewusstsein der Leute. Immer mehr Menschen schauen da kritisch drauf. Männliche Küken dürfen demnächst nicht mehr geschreddert werden, diverse Maßnahmen betreffen Züchter und Halter von Tieren. Alle werden wacher, aufmerksamer und wollen mehr für Tiere tun.... und der Trend wird sich weiter fortsetzen, egal ob Du oder ich das wollen oder nicht. Die einzige Chance für unseren Sport ist, dass wir uns anpassen... und da muss ich ganz ehrlich sagen, verzichte ich lieber aufs Stachelhalsband als auf mein Hobby.
Viele Grüße
Sören