16-07-2012, 15:07
Detlef Berensmann,'index.php?page=Thread&postID=134598#post134598' schrieb:Ich persönlich habe schon ein paar Vorbehalte, z.B. diesen …..Die Stichworte Konditionierung und Habituation muß man nicht erklären können. Man sollte aber wissen, was das ist, um Reaktionen eines Organismusses verstehen zu können.
1) Die guten Ergebnisse scheinen nur für einen begrenzten Zeitraum zuverlässig abzurufen zu sein. Ich beobachte sehr oft das der Stachel immer und immer wieder zum Einsatz kommt. Ein Lernen scheint also nicht wirklich effektiv. Oftmals werden erlernte Verhaltensweisen nur als Reaktion auf einen negativen Reiz vom Hund gezeigt. Da der Mensch zumindest das Gefühl haben möchte das sein Hund funktioniert, wird der Stachel zum alltäglichen Werkzeug, er gehört einfach dazu, man macht sich keine Gedanken mehr darüber warum man ihn eigentlich braucht.
Beide Dinge gehören zum Lernprozess, wenn Hilfsmittel verwendet werden. Egal ob Beutebringesel, Ball, Belohnungsfutter, Clicker oder die "ganz bösen Dinger" wie TIG, "Erziehungshalsband", Gerte etc.
Durchdacht und richtig angewendet, sichern die Hilfsmittel den Ausbildungserfolg über das Lernverhalten und können später mehr oder weniger abgebaut werden. Aber immer! muß irgendwann infolge Habituation der auffrischende Einsatz gewährleistet werden, wenn die Ausbildung mit natürlichen Interessen und Instinkten des Tieres konkurriert.
Detlef, ich gehe insofern mit Dir konform, dass der Einsatz aller! (egal ob "positiver" oder "negativer", hemmender oder aktivierender) Hilfsmittel nicht immer perfekt ist. Dazu bedürfe es den perfekten Ausbilder. Auch für mich ist es ein Graus, wenn ich sehe, dass Hilfsmittel zum Dauereinsatzgerät werden. Andererseits ist es genauso verkehrt, die Hilfsmittel über längere Zeit "weggepackt" zu haben, sich einschleichende Fehler zu übersehen oder zuzulassen und irgendwann wieder die "Keule" auspacken zu müssen. Damit erreicht man nur einen Hund, der "schlau" gemacht wird, also ausprobiert, ob der postive oder negative Reiz stark genug ist, das eigentliche Wollen zu überdecken.
Ich stimme Dir auch zu, wenn Du sagst, dass sich viele keine Gedanken über den Einsatz machen. Das ist insgesamt traurig, sollte aber nicht zur Verteufelung der Hilfsmittel führen. Insgesamt denke ich, dass gerade in den letzten Jahren -auch durch Foren wie diese- ein Umdenken in der Hundeausbildung stattgefunden hat und mehr auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgegriffen wird. Deshalb -so meine Erfahrung- ist auch der Umgang mit hemmenden Hilfsmitteln an Hunden tierfreundlicher geworden.
MfG
Maik
Maik